Zu Inhalt springen

IP-Schutzklassen

Der Begriff IP-Schutzklassen beschreibt die Schutzart elektronischer Geräte hinsichtlich dem Einfluss bestimmter Umgebungsbedingungen, wie Nässe, Hitze, Staub, Kälte oder Vibration. Auch der Schutz für den Menschen wird erfasst. Der IP-Code kommt aus dem Englischen und bedeutet International Protection. In diesem Kontext wird auch von Ingress Protection gesprochen, was auf deutsch so viel heißt, wie Schutz vor dem Eindringen.

Zuweisung von Schutzklassen

Um festzustellen welche Schutzklasse ein Gerät oder Betriebsmittel besitzt, wird es externen Einflüssen ausgesetzt und je nach Ergebnis einer entsprechenden Schutzklasse zugeordnet.Zu den Geräten und Betriebsmitteln zählen Maschinen, PCs oder auch andere Leuchtmittel. Zu den externen Einflüssen gehören folgende:

  • Staub
  • Temperatur
  • Wasser, Wasserdampf, Laugen, Säuren, Öl, Kraftstoffe (Korrosion)
  • Vibration
  • Stoßbelastungen durch Mechanik
  • Virale oder bakterielle Kontamination (Medizintechnik)

IP-Code

Der IP-Code beinhaltet internationale Normen für den Schutz von Geräten und Anlagen, die sich zeitweise auch verändern können. Eine Abweichung hinsichtlich der deutschen Normen ist möglich. Die erste Kennziffer eines IP-Codes steht für den Berührungs- und Staubschutz, die zweite für den Wasserschutz. Jede Schutzklasse bildet eine oder mehrer Fehlermöglichkeiten ab.

Die unterschiedlichen Schutzklassen

Die IP-Schutzklassen sind gemäß ISO 20653 und DIN EN 60529 geregelt.

  • Die erste Kennziffer wird auf einer Skala von 0 bis 6 ausgewählt; Der Fokus liegt auf dem Schutz vor einem Zugang durch Berührung
  • Die zweite Kennziffer liegt auf einer Skala zwischen 0 und 9 liegt; Der Fokus liegt auf dem Schutz vor einem Zugang durch Wasser
1. Kennziffer 2. Kennziffer
0 ungeschützt ungeschützt
1 geschützt gegen feste Fremdkörper >50 mm gschützt gegen Tropfwasser
2 geschützt gegen feste Fremdkörper >12 mm gecshützt gegen Tropfwasser unter 15°
3 geschützt gegen feste Fremdkörper >2,5 mm geschützt gegen Sprühwasser
4 geschützt gegen feste Fremdkörper >1 mm geschützt gegen Spritzwasser
5 geschützt gegen Staub geschützt gegen Strahlwasser
6 dicht gegen Staub geschützt gegen schwere See
7 - geschützt gegen zweitweises Eintauchen
8 - geschützt gegen dauerndes Untertauchen
9 - Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/ Dampfstrahlreinigung

Allgemein gilt: Je höher die Zahl der einzelnen Kennziffern, desto resistenter und besser die Schutzklasse. Dennoch muss beachtet werden gegen was die jeweilige Schutzklasse schützt, um welches Produkt es sich handelt und welchen externen Faktoren es ausgesetzt ist und standhalten muss.

Die häufigsten Schutzklassen

Es gibt vier IP-Schutzklasse, die am häufigsten im Alltag vorkommen - IP20, IP44, IP54 und IP65.

  • IP20: (2) Das Produkt ist vor einem Zugang mit dem Finger geschützt ist – und zwar bis zu einem Durchmesser von 12,5 mm. Gegen Wasser ist es jedoch nicht geschützt (0).
  • IP44: Das Produkt ist gegen allseitiges Eindringen von Spritzwasser und vor dem Eindringen fester Fremdkörper, die größer als 1 mm sind, geschützt
  • IP54: Das Produkt ist vollständig gegen Berührungen geschützt - also gegen Staub und zudem spritzwassergeschützt
  • IP65: Ein Produkt mit dieser Schutzklasse hat den höchstmöglichen Berührungsschutz und ist temporär, aber nicht dauerhaft gegen Strahlwasser aus einem beliebigen Winkel geschützt

IP-Schutz in Bad und Außenbereich

In trockenen Innenräumen spielt der Schutz vor Feuchtigkeit keine große Rolle, daher können auch Lampen mit IP20 eingesetzt werden, die keinerlei Schutz vor eventuell eindringendem Wasser bieten. In Räumen mit Feuchtigkeit oder Wasser ist Achtung geboten. Denn hier muss verstärkt mit dem Auftreten von Feuchtigkeit und Spritzwasser gerechnet werden - so wie im Badezimmer. Darum werden für Leuchten, die im Bad montiert werden, laut DIN 57100/VDE 0100 Teil 701 je nach Montageort die Schutzarten IPX4, IPX5 oder auch IPX7 vorgeschrieben.

Übrigens: Steht ein X in der Kennziffer, so wurde diese eingefügt um eine Zahl zu ersetzen. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Ziffer explizit nicht angegeben werden soll oder muss - zum Beispiel weil sie in dem jeweiligen Kontext keine Rolle spielt.

Im Außenbereich hängt der Bedarf der IP-Schutzklasse vom Ort ab, an dem das Betriebsmittel angebracht werden soll. Hier ein kleiner Überblick.

  • Überdachter Bereich: unter dem Dach, einem Vordach oder beim Balkon - IP23
  • Hauswand: Mit Spritzwasser muss gerechnet werden - IP44
  • Wegbeleuchtung im Garten: aufgrund von direktm Witterungskontakt - mindestens IP-44
  • Gartenteiche/ Springbrunnen: für zeitweiligen Wasser kontakt - IP67 und bei Unterwasserstrahlern IP68